Sylvia & Eckhart unterwegs im Magirus Mercur

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17. May 2012

IT-Technik unterwegs

mercury-eck in Zentralasien 2012

Für Kommunikation, diesen Blog, Bearbeitung von Bildern und Filmen sowie zum Sammeln von Informationen unterwegs sind natürlich auch Laptop und ein neumodisches Smartphone mit an Bord. Da wir eine recht potente Solaranlage auf dem Dach haben, sollten diese sich direkt von den 12 Volt an Bord ernähren, wir haben auf 220 Volt- Technik komplett verzichtet. Auch alle Akkus werden direkt aus 12 Volt Ladegeräten geladen. Licht, Kühlschrank und Kocher werden ebenfalls mit 12 Volt betrieben.

Doch schon am Tag 1, in Kratzeburg, gibt der 12 Volt Adapter für den Dell Laptop Rauchzeichen von sich und zerstört sich nach nur 10 Betriebsstunden selbst. Noch glauben wir an einen Einzelfall und wollen uns Ersatz besorgen, doch wir merken schnell, dass das ländliche Meck- Pomm dafür in etwa so geeignet ist wie die Sahel- Zone. Zum Glück, denn schon zwei Tage später stinkt es wieder nach verbrannter Elektronik, wir kennen den Geruch ja mittlerweile. Und damit hat sich auch der 12 Volt Adapter für das Smartphone, ein Samsung Galaxy Ace, selbst zerstört. Immerhin hat er ja 15 Stunden gehalten. Was beide Geräte gemeinsam haben, sie kamen aus dem PC- und Telefon- Zubehörhandel und waren keine Original-Teile von Dell bzw. Samsung (diese bieten so etwas gar nicht an).

Fazit: Finger weg von dem China-Zubehör-Schrott aus dem freien Handel, wenn nicht irgendein bekannter Name drauf steht. Dieser Name steht nämlich für den Aufpasser, der darüber wacht, dass der Schrott wenigstens halbwegs funktioniert (produziert wird ja ohnehin nur in China, aber wenn schon, dann bitte nicht ohne Sinn und Verstand).

In Krakau haben wir uns dann als erstmal einen Wechselrichter 12 Volt-220 Volt mit 150 Watt Leistung gekauft, der ist von Waeco (wie auch unser Kühlschrank), wird im Betrieb nicht einmal lauwarm und macht einen richtig soliden Eindruck. So können wir unsere Geräte weiter betreiben und sind elektrisch wieder autark. Das einzige was jetzt nicht mehr geht ist das Betreiben des Laptops im Netzbetrieb. Das zieht zu viel Saft, dazu hätten wir bei diesem großen Laptop einen 300 Watt Wechselrichter gebraucht. Wir können ihn also am Tag bei Sonnenschein aufladen und dann im Akkubetrieb den Laptop für etwa 90 Minuten betreiben. Die Warnung an andere Reisende vor No Name Billig-Ladekabeln sei hiermit nochmal deutlich ausgesprochen. Mein Tip: Nehmt auf jeden Fall Eure 220 Volt Ladegeräte und so einen Wechselrichter mit.

Was als zweites auffällt, zu Hause haben wir das Smartphone kaum benutzt, wegen der Größe (ein von mir Finger trifft ja immer 4-6 Buchstaben gleichzeitig) war es uns zu fummelig. Doch unterwegs benutzen wir es schon nach wenigen Tagen fast nur noch für einfache Dinge wie mails und kleine Internetanfragen, es ist einfach um den Faktor 5 schneller als ein Laptop und muss nicht immer stundenlang hoch- und runterfahren.

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16. May 2012

Die ersten 1000 km – quer durch Polen nach Krakau

mercury-eck in Zentralasien 2012

Bordbuch-Eintrag: Ankunft Krakau 15.5.2012, Kilometerstand 1064, 6. Reisetag. Wetter: 21 Grad, die Sonne brennt.

Die ersten 1000 km liegen hinter uns, wir sind in Krakau im südöstlichen Polen. Den Aufenthalt in Kratzeburg hatten wir noch um einen Tag verlängert, doch irgendwann muss es ja weiter gehen. Kratzeburg war für uns auch das Ende der bekannten Welt – der Welt, in der Freunde wohnen, wo man Menschen kennt und wo man auch die Nebenstraßen kennt und keine Landkarte braucht. Also noch mal ein kleiner Abschied. Wir nehmen uns vor, recht zügig nach Krakau zu fahren, also praktisch Polen von Nordwest nach Südost ziemlich schnell zu durchqueren. Nun wollen wir erstmal das Gefühl haben, ein Stück weit weg von zu Hause zu sein. Dazu gehört irgendwie auch, die EU mit ihren Vorschriften, Regelungen und ihrer Bürokratie zu verlassen, denn wir wollen in ein Land, in dem wir noch nie vorher waren, wo die Schriftzeichen anders sind und wo alles irgendwie fremder ist als in Polen.

Von Kratzeburg nach Krakau sind es etwas über 700 km. Die sollen uns auch dazu dienen, Routine im Fahr- Alltag zu bekommen, denn die Fahr- Tage haben ihren eigenen Rhythmus und ihren eigenen Charme (wenn man sie mag).

Geschätzt hatten wir zwei Tage Fahrt – mit einem Fahrzeug, das fast 90 läuft, sollten 350 km am Tag locker möglich sein. Doch es sind drei Tage draus geworden. Der Schnitt auf polnischen Landstraßen lag bei 35 bis 40 km. Autobahnen mögen wir nicht, das war also auch keine Alternative. Nach 7-8 Stunden Tages- Fahrtzeit wird Sylvia trotz Pausen normalerweise nörgelig und es gibt Zeckereien um belanglose Dinge. Also Zeit, den Fahrtag dann langsam zu beenden. Mit der Zeit werde ich diesen Zustand sicher vorher erkennen und rechtzeitig einen Platz für die Nacht suchen.

So fahren wir eben drei statt zwei Tage auf Landstraßen quer durch Polen und lernen dabei Fahrzeug, Ausrüstung und auch das neue Leben in unserem Gran Hermano kennen. Alles ist noch neu für uns. Im Wohnbereich finden wir nicht immer alle Sachen, die wir in den letzten Tagen und Wochen hineingepackt haben. Während der Fahrt gewöhnen wir uns an die Fahreigenschaften und das Gehoppel und Gejuckel über polnische Landstraßen. Nach der Grenze sehen wir schnell, wie sich permanent neu ausgebaute Straßen und alte Abschnitte mit Schlaglöchern abwechseln. Langsame Ortsdurchfahrten gibt es viele, dazu ständig Baustellen, denn das Land holt gewaltig auf. Doch so lerne ich den Gran Hermano gut kennen. Der Magirus Mercur hat ein weiches Fahrgestell, sodass er schaukelt, wackelt und ein- und ausfedert, aber er bleibt immer gutmütig und das Fahren beginnt mir zu gefallen. Die polnischen Landstraßen entsprechen wohl in etwa den Straßen in Deutschland, als dieses Auto gebaut wurde, ich fühle mich wie ein historischer Trucker aus den 60er Jahren.

Abends gegen 18 Uhr stechen wir von der Landstraße in den Wald hinein und finden an beiden Abenden schnell einen Platz zum Bleiben. Es fehlt uns an nichts, der Kühlschrank ist voller Essen und Bier, das nach der anstrengenden Fahrt immer doppelt so gut schmeckt. Frühaufsteher sind wir nicht, erst nach Kaffee im Bett und einem anständigen Frühstück geht es dann gegen 9 oder 10 Uhr am nächsten Tag weiter. Am zweiten Morgen klopft es an der Tür, weil wir auf einem Privatgrundstück stehen, doch der Ton ist freundlich, wir sind eben schon nicht mehr in Deutschland. Nach einem kurzen Plausch gibt der Waldbesitzer uns die Hand und wir fahren irgendwann weiter.

Das liegt jetzt schon hinter uns, nun können wir uns zwei Tage das alte Krakau ansehen, eine wirklich schöne und sehenswerte Stadt. Nach der dreitägigen Fahrt- Etappe haben wir uns einen Stadt- Urlaub verdient. Wir stehen auf einem Campingplatz 4 km vom Stadtzentrum entfernt, nach knapp einer Woche ist auch Duschen statt Waschen aus der Schüssel mal wieder angesagt. Abends können wir dann probieren, was uns an Gerichten einfällt, die Speisekammer ist randvoll. Dazu gibt es noch frische Sachen vom Markt. Die Kreation des ersten Tages nenne ich Borschtsch Chicken Curry. Am zweiten Abend gibt es Spargel mit Parmaschinken.

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11. May 2012

Endlich geschafft ! – Aufbruch im Regen

mercury-eck in Zentralasien 2012

Bordbuch-Eintrag: Ankunft Kratzeburg 10.5.2012, Kilometerstand 291, 1. Reisetag. Wetter: 23 Grad, die Sonne brennt. Am nächsten Abend 12 Grad, Sturm, sehr kalt.

Nun ist es vollbracht. Dieses ist der erste Bericht von unterwegs, geschrieben am Tag 1 nach dem Aufbruch am ersten Etappenziel Kratzeburg in Meck-Pomm, das wir wie geplant und ohne Zwischenfälle erreicht haben.

Der Tag des Aufbruchs war noch einmal richtig spannend. Wie es für uns so typisch ist, habe ich drei Tage vor Abfahrt noch entdeckt, dass ich etwas Wichtiges vergessen habe: Die Fahrerkabine läßt sich nicht abschließen, der Schließzylinder dreht nicht mehr. Da ich normalerweise nicht dem Abschließ- Wahn verfallen bin, hatte ich das vorher  noch gar nicht bemerkt. Doch auf dieser Reise sollte man natürlich schon abschließen können. Also habe ich Montag schnell noch einen neuen abschließbaren Türgriff bestellt. Der sollte dann Dienstag verschickt werden und Mittwoch ankommen. Also just in time für die Abreise am Donnerstag. Als dann Donnerstag Mittag alles gepackt ist und immer noch kein Paket da ist, fahre ich durchs Dorf, um die Postbotin abzufangen. Das gelingt mir auch, doch sie sagt, dass sie kein Paket für mich hat. Es steht zwar in der Sendungsverfolgung, dass es schon im Zustell- Fahrzeug ist, aber scheinbar ist noch ein zweiter Wagen unterwegs. Irgendwann wollen wir nicht mehr warten, wer weiß was da schief gelaufen ist. Ich baue also den alten Griff wieder an und fahre den Gran Hermano vom Rollfeld auf die Startbahn. Man glaubt es kaum, mit einem Mal kommt die Postbotin mit dem Türgriff- Paket. “Wie jetzt- da ist es ja doch!” sagt meine Frau. Woran lag es nun ? Die Postbotin hatte mich mit jemandem anders verwechselt. Alles wird gut. Wenn das kein gutes Zeichen ist, denn ohne so eine Chaos- Geschichte kann eine gute Reise doch nicht beginnen, oder was ?

Gut eine halbe Stunde später schließen wir die Tür hinter uns und brechen in strömendem Regen endlich auf. Schleswig- Holstein verabschiedet uns so, wie es sich gehört. Wir glauben es kaum, aber wir sind endlich unterwegs. Quasi sofort geht es Richtung Osten, und das wird nun ein paar Monate so bleiben. Über Landstraßen führt uns der Weg durch leuchtend gelbe Rapsfelder ans Ziel. Der Regen hört schon nach knapp einer Stunde auf, wir entfliehen endlich dem Mistwetter, und das schneller als gedacht. Abends sitzen wir mit unserem Freund Jens in der Fischerhütte und quatschen über gute alte und nicht mehr so gute neue Zeiten.

Heute genehmigen wir uns einen Tag Auszeit, um uns an das Leben im Auto zu gewöhnen, das Wetter zu genießen und natürlich noch etwas Zeit mit Jens und Kirsti verbringen zu können, die wir auch nur alle 1-2 Jahre sehen. Dabei haben wir schon T-Shirts an, nur dreihundert Kilometer Richtung Osten mußten wir dafür fahren. Morgen ist aber schon ein Kälteeinbruch angesagt, der wird uns dann wohl von hier vertreiben.

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Begegnungen

    • Karsten und Sylvia – Goethepanzer Karsten und Sylvia waren ein Jahr im VW LT in Zentralasien unterwegs
    • Thomas und Verena – im Kurzhauber Kurztagebuch: Thomas und Verena im Kurzhauber auf dem Weg durch die Mongolei, China nach Südostasien

Nützliches

    • Tip:Lofoten mit Camper entdecken ohne lange Anreise Kleine knuffige kompakte Camper auf den Lofoten mieten

Berichte als Buch lesen

    • 1-Pläne werden wahr 2002-2012
    • 2-Zentralasien 2012
    • 3-Nordkap 2015

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