Sylvia & Eckhart unterwegs im Magirus Mercur

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07. July 2012

Angekommen in Chiwa – wieder auf touristischen Pfaden

mercury-eck in Zentralasien 2012

Bordbuch-Eintrag: Ankunft in Chiwa 3.7.2012, Kilometerstand 6679, 54. Reisetag. Wetter 39 Grad, die Sonne brennt.

Nach Durchquerung der Steppe sind wir nun wieder in touristisch erschlossenem Territorium angekommen. Chiwa war lange eines der wichtigsten Khanate und Handelszentren an der Seidenstraße und hat eine ummauerte Altstadt mit orientalischen Bauten aus vielen Jahrhunderten, die meisten davon sind aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Es gibt jedoch auch wesentlich ältere Überbleibsel, die Stadt ist über 2.500 Jahre alt. Besser und genauer als ich es darstellen könnte, kann man die Geschichte dieser Stadt sicherlich im Internet nachlesen.

Die ummauerte Altstadt ist als eine Art Freilichtmuseum erhalten. Dort können wir herumwandeln und über die Bauwerke und Handwerkskunst der Keramiker und Holzschnitzer aus diesen Zeiten staunen. Es gab ja in den letzten Wochen für uns keine typischen Sehenswürdigkeiten in dem Sinne mehr zu sehen. Das echte pralle Leben findet vor den Stadtmauern statt, der Markt dort ist laut und belebt. Man kann dort endlich mal lecker Fleischspieße essen, diese orientalische Besonderheit hatten wir bislang noch vermisst.

Was wir auch bislang noch nicht hatten – in Chiwa trifft man andere Reisende: Kurzzeit- Touristen, Fahrradfahrer auf dem Weg nach Thailand, Rucksackreisende, die mehrere Monate bis Jahre unterwegs sind, andere Geländewagenfahrer, die ganze Palette eben… Da wir auch vor einem einfachen Hotel stehen, um dort mal wieder duschen zu können, haben wir an diesem Leben teil. Es gibt immer nette Begegnungen, auch wenn sich die Themen an solchen Orten immer wieder stundenlang um dieselben Themen drehen: Sollte man das Tadjikistan Visum lieber in Taschkent oder Bishkek beantragen oder ist es besser, nach Samarkand mit dem Bus oder der Bahn zu fahren usw. usw.
Den Rest können wohl die Fotos besser vermitteln als ein ellenlanger Text.

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Hutanprobe
Usbekistan Chiwa: Blick durch die Stadtmauer
Usbekistan Chiwa: Deckenmalerei
Usbekistan Chiwa: Deckenmalerei
Usbekistan Chiwa: Djuma Moschee
Usbekistan Chiwa: Djuma Moschee
Usbekistan Chiwa: Djuma Moschee
Usbekistan Chiwa: Gasse
Usbekistan Chiwa: Innenhof
Usbekistan Chiwa: Minarett Kalta Minor
Usbekistan Chiwa: Minarett Kalta Minor bei Nacht
Usbekistan Chiwa: Keramik Muster
Usbekistan Chiwa: Markt
Usbekistan Chiwa: Markt
Usbekistan Chiwa: Medresse Amin Khan
Usbekistan Chiwa: Minarett Islam Chodja
Usbekistan Chiwa: Muster
Usbekistan Chiwa: Oq Moschee bei Nacht
Usbekistan Chiwa: Schaschlyk
Usbekistan Chiwa: Stadtmauer
Usbekistan Chiwa: Stadtmauer
Usbekistan Chiwa: Türbogen
Usbekistan Chiwa: Turm
Usbekistan Chiwa: Aussicht
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05. July 2012

O’zbekiston – how bizzare

mercury-eck in Zentralasien 2012

Bordbuch-Eintrag: Ankunft in Kungrad (Qong’irat) 2.7.2012, Kilometerstand 6493, 54. Reisetag. Wetter 41 Grad, die Sonne brennt.

Nach der Grenze kommen nochmal fast 300 km durch menschenleere Einöde (es gibt nur einen Truck-Stop und ein paar Siedlungen an der Bahnstrecke). Dann wird es plötzlich grün, wir haben das Bewässerungssystem des Amu- Darya Flusses erreicht, einem der zwei mächtigen Flüsse Zentralasiens, die mit ihrem Wasser Leben in die Wüste bringen. Die erste Stadt in dieser Fluß-Oase ist Kungrad. Dort merken wir langsam, in was für einem schrägen Land wir jetzt gelandet sind.

Als erstes müssen wir Geld tauschen. In Usbekistan gibt es einen Schwarzmarkt, wo es für Bargeld etwa 30-40 % mehr gibt, als bei der Bank. Auf dem Bazar werden wir auch gleich angesprochen und wechseln erstmal 100 Euro. Was wir dafür bekommen, verschlägt uns die Sprache: Etwa ein halbes Kilo Geld, nämlich 300.000 Sum in Tausendern, größere Scheine gibt es nicht. Portemonnaies haben also erstmal ausgedient. Die Fingerfertigkeit der Usbeken beim Zählen haben wir auch noch nicht, das dauert bei uns fünfmal so lange.

Wie immer in einem neuen Land wollen wir uns dann eine SIM Karte für PC und Smartphone besorgen. Doch zum ersten Mal auf unserer Reise scheint dies nicht möglich zu sein: Man braucht einen usbekischen Pass für den Erwerb einer SIM-Karte, die Pass-Daten werden registriert. Als wir im dritten Telefonshop schon dicke Backen machen, lösen die lustigen und netten usbekischen Frauen das Problem sehr elegant: Die erste aus dem Saftstand nebenan geht kurz weg und kommt mit dem Pass eines Freundes wieder, auf den dann meine Karte im Teleshop registriert wird. 100 Punkte!

Wieder unterwegs wird die Straße zur Autobahn: Zwei Fahrspuren in jede Richtung mit einer dicken Betonwand in der Mitte. Leider hat die Betonwand kaum Durchlässe, auch nicht dann, wenn auf einer Seite eine Ausfahrt zu einem Dorf ist. Das wiederum führt dazu, dass auf beiden Seiten Autos in beiden Richtungen unterwegs sind, je nachdem, auf welcher Seite sie irgendwann abbiegen wollen. Geisterfahrer sind also Standard.

Die fruchtbare Fluss- Region ist auch äußerst dicht besiedelt, alles ist sumpfig und viele Reis- und Baumwollfelder stehen unter Wasser. Es ist mit Mühe und Not möglich, einen Standplatz am Wegesrand neben einem Reisfeld zu finden, ohne den Weg gleich zu blockieren. Am Wegesrand 100 Meter weiter steht im Schatten ein Bett mit einigen Decken und ein paar Einrichtungsgegenständen, hier übernachtet um diese Jahreszeit eine ganze Familie. Viel haben die nicht dabei, aber wenn wir etwas brauchen, sollen wir nur Bescheid sagen.

Am nächsten Tag gibt neue Probleme, aber hier ist kein Problem unlösbar: Es gibt in Usbekistan kein Diesel, jedenfalls nicht auf normalem Wege, also für Privatpersonen an Tankstellen. Auch Benzin ist nicht so weit verbreitet, die meisten Autos haben Gasflaschen auf dem Dach oder im Kofferraum und fahren mit Propan. Um uns nach Möglichkeiten zu erkundigen, Diesel zu bekommen, halten wir an einem Truckstop in Nukus an und fragen die LKW Fahrer. Die wissen auch sofort eine Lösung, telefonieren ein paar Mal mit dem Handy, und eine halbe Stunde später kommt jemand mit 210 Litern Diesel in Kanistern angefahren. Die Trucker fackeln auch nicht lange, Schlauch rein, einmal ansaugen, ausspucken und das Diesel fließt ob meinen Tank. Geschmack von Diesel und besudelte Hemden sind für die nichts besonderes, dabei werden noch ordentlich angedeutete Arschtritte verteilt und dumme Witze gemacht. Humor ist hier Pflicht. Als es ans Bezahlen geht, müssen wir wieder Geld tauschen, aber diesmal sind die Tausender alle. Wir kriegen also 600.000 fast nur in Zweihunderter Scheinen, etwa 2 Kilo Geld. Sylvia soll noch nachzählen, weigert sich aber nach dem ersten Stapel. Zum Glück geht das meiste für die 210 Liter Diesel gleich wieder weg, ich wollte eigentlich auch nicht einen Schrank im Gran Hermano leerräumen, um Geld darin zu bunkern. Zumindest haben wir mit etwa 60 Cent pro Liter auch noch einen ganz guten Preis bekommen.

Bevor wir weiterfahren, empfehlen uns die Trucker noch ein Motel mit Truckstop mitten in der Wüste, dort soll man gut Fisch essen können. Klingt auch recht schräg, aber stimmt, die Jungs kennen sich halt aus. Mitten in der Wüste heißt hier die Frage nur ein Kilo pro Person oder für beide. Uns reicht eins für beide, was sich als richtig erweist. Bis auf ein paar Geräten gibt es kaum Abfall, wir bekommen an diesem Ort tatsächlich ein Kilo knusprig fritierten Fisch mit Salat.

Fazit nach 2 Tagen O’zbekiston (so heißt Usbekistan auf Usbekisch): Auch anstrengend, aber hoher Sympathie- Bonus.

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Usbekistan Kysylkum Truckstop
Usbekistan Diesel tanken in Nukus
Usbekistan Geld tauschen in Nukus
Uzbekistan Diesel tanken in Nukus
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05. July 2012

Die Grenze mitten im Nichts

mercury-eck in Zentralasien 2012

Bordbuch-Eintrag: Ankunft an der Grenze Kasachstan-Usbekistan auf dem Ustyurt-Plateau 1.7.2012, Kilometerstand 6036, 53. Reisetag. Wetter 39 Grad, die Sonne brennt. Nachts tobt ein Wüstensturm.

Grenzen in der Wüste oder sonstigen abgelegenen Gebieten haben immer ihre eigene, meist schmuddelig-schäbige, aber auch irgendwie faszinierende Aura.

Als wir uns der Grenze nähern, trifft uns fast der Schlag: Eine LKW- Warteschlange bis zum Horizont, das 7 km entfernte Grenzgebäude ist gerade als kleiner Punkt zu erkennen. Die Fahrer, die wir fragen, erzählen uns, dass sie etwa 7 Tage in der Schlange stehen, bis sie sich nach vorne durchgearbeitet haben. Wir fahren an den LKW vorbei in der Hoffnung, vorne gleich reingelassen zu werden. Was wir direkt vor dem Grenzzaun finden sind Staub, Sand, Berge von leeren Glas- und Plastikflaschen und die an Grenzen übliche Ansammlung dubioser Typen. Die Grenze selbst ist noch nicht offen. Arbeitsbeginn ist erst um 10 Uhr, dabei sind wir extra früh aufgestanden und deswegen schon um 8 Uhr 30 dort. Von 12 bis 14.30 ist dann noch Mittagspause. Kein Wunder also, dass die LKW- Fahrer so lange warten müssen.

Wir haben durch unsere frühe Ankunft genug Zeit, das Treiben ausgiebig zu studieren. Die eigentlichen Grenzgebäude sind durch Zäune und große Eisentore abgesichert. Ab und zu wird das Tor geöffnet und ein paar Fahrzeuge werden hereingelassen. Es sind Beamte, die dort arbeiten. Wenn der Eingelassene wichtig genug ist, salutieren alle beim Vorbeifahren. Zwischendurch hört man einige unverständliche brüllende Lautsprecherdurchsagen, ansonsten tut sich nichts. Über dem kasachischen Zollgebäude steht in großen Buchstaben auf englisch “Good Luck”, Humor haben die ja wenigstens. Vor dem Tor lungern alle herum, dir irgendwie an das Wirtschaftssystem Grenze angeschlossen sind: Taxifahrer, Busfahrer, Geldwechsler, Flaschensammler, Händler, Teeverkäufer usw. usw. Solange die Grenze noch zu ist, haben die ja auch noch nicht so viel zu tun.

Glücklicherweise werden wir dann wenigstens direkt in den heiligen Bereich eingewunken, als um 10 Uhr der Dienst beginnt. Die Ausreise aus Kasachstan dauert dann auch nicht lange, das “Good Luck” hat gewirkt.

Auf usbekischer Seite ist dann nochmal ein Eisentor. Dessen Wächter ist vielleicht gerade 18 Jahre alt, aber mit MP und Stahlhelm voll ausgerüstet. Die Prozedur dauert etwas länger, es müssen für den Gran Hermano wieder diverse Genehmigungen beantragt werden. Dazu kommen noch Zollerklärungen mit Angabe aller Einrichtungsgegenstände und Devisen in allen Währungen. Die Durchsuchung beim Zoll ist dafür kürzer (I am tired, brother, we make it quick), wohl auch wegen der 40 Grad im Gran Hermano. 2 1/2 Stunden später wird das große Eisentor auf der anderen Seite geöffnet, damit sind wir dann endlich in Usbekistan eingereist.

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Uzbekistan Wueste
Uzbekistan Wüste: Im Truckstop
Uzbekistan Wüste: Sortiment m Truckstop
Grenze Kasachstan-Uzbekistan: Flaschensammler
Grenze Kasachstan-Uzbekistan: Teestube
Grenze Kasachstan-Uzbekistan: LKW
Grenze Kasachstan-Uzbekistan: Warteschlange
Grenze Kasachstan-Uzbekistan: Warteschlange
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Begegnungen

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Nützliches

    • Tip:Lofoten mit Camper entdecken ohne lange Anreise Kleine knuffige kompakte Camper auf den Lofoten mieten

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Übersetzt von Htwo
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